Beleuchtung sollte nicht dazu führen, dass Insekten und andere Tiere die Orientierung verlieren und zum Beispiel Probleme bei der Nahrungssuche haben. Denn ohne Insekten werden unsere wunderschönen Bäume und Beete nicht angeflogen und können nicht bestäubt werden.
Was also tun, um den Garten insekten- und tierfreundlich zu gestalten und gleichzeitig für Beleuchtung zu sorgen? Eine Lösung liegt in der richtigen Lichtfarbe.
Was also tun, um den Garten insekten- und tierfreundlich zu gestalten und gleichzeitig für Beleuchtung zu sorgen? Eine Lösung liegt in der richtigen Lichtfarbe.
1. Welche Lichtfarbe ist insektenfreundlich?
Nachtaktive Insekten werden von Licht angezogen, das besonders viele Blauanteile enthält. Wir bezeichnen dieses Licht als „kaltes Licht“. Neutralweißes Licht bewegt sich im Bereich 3300 und 5300 Kelvin, tagweißes Licht hat über 5300 Kelvin. Je kälter also das Licht, desto eher werden Insekten zur Leuchte angezogen, was dazu führt, dass sie orientierungslos zur Leuchte fliegen und keine Nahrung finden können.
2. Wohin soll ich mein Licht ausrichten?
Im Garten beleuchten wir gerne das, worauf wir stolz sind: In Form gebrachte Büsche, imposante Bäume und unsere liebsten Beete. Um dabei die Tierwelt nicht zu stören, ist es wichtig, wie das Licht ausgerichtet ist.
Bei der Beleuchtung von Bäumen sollte darauf geachtet werden, keine nistenden Vögel oder die Fluglöcher von Fledermäusen zu beleuchten. Dafür empfiehlt es sich die direkte Beleuchtung von Baumkronen zu vermieden und stattdessen den untere Bereich anzustrahlen. Auch bei Mauerbeleuchtung ist indirekte Beleuchtung schonender für Tiere. Hier erfährst du mehr zu direkter Beleuchtung und indirektem Licht.
3. Wie geht verantwortungsbewusster Umgang mit Beleuchtung?
Viele Tiere sind nachtaktiv und bewegen sich im Schutze der Dunkelheit. Beleuchten wir nun den Garten bis spät in die Nacht, ist es den Tieren nicht möglich, auf Nahrungssuche zu gehen, wir stören ihren natürlichen Ablauf. Aus diesem Grund ist es wichtig, nur die Bereiche zu beleuchten, die auch wirklich genutzt werden: Wer auf der Terrasse grillt, braucht kein Licht im Vorgarten.
Während manche Bereiche Licht zur Orientierung benötigen, sorgt es in anderen für ein stimmungsvolles Ambiente. Achte bei der Wahl der Beleuchtung dieser Bereiche darauf, Oberflächen zu wählen, die Licht nicht unnötig reflektieren. Dimmbare Leuchten helfen dabei, die Helligkeit anzupassen und kreieren eine stimmungsvolle Atmosphäre, die den Einfluss auf die Tierwelt reduziert. Mehr zum Thema Dimmen erfährst du in unserem Lichtlexikon.
Während manche Bereiche Licht zur Orientierung benötigen, sorgt es in anderen für ein stimmungsvolles Ambiente. Achte bei der Wahl der Beleuchtung dieser Bereiche darauf, Oberflächen zu wählen, die Licht nicht unnötig reflektieren. Dimmbare Leuchten helfen dabei, die Helligkeit anzupassen und kreieren eine stimmungsvolle Atmosphäre, die den Einfluss auf die Tierwelt reduziert. Mehr zum Thema Dimmen erfährst du in unserem Lichtlexikon.
Wer vergesslich ist oder es besonders komfortabel mag, greift auf smarte Beleuchtung zurück. Mit intelligenter Außenbeleuchtung lassen sich bequem Routinen hinterlegen, wann die Leuchten ausgeschaltet werden. Je nach gewünschter Lichtstimmung kann die Beleuchtung heruntergedimmt und die Farbtemperatur angepasst werden.
Besonders praktisch und energiesparend sind LED-Außenleuchten mit sogenannter Tunable Warm-Funktion: Nach Einbruch der Dunkelheit zaubern die innovativen Leuchten mit einer gedimmten Helligkeit von 20 % und goldener Farbtemperatur ein gemütliches und insektenschonendes Abendlicht. Zusätzlich sind Lichtfarbe und Helligkeit für das Dauerlicht flexibel einstellbar - von Warmweiß mit 3000 K bis hin zum umweltfreundlichen Goldlicht mit 2200 K. Gesteuert werden die Leuchten mit Tunable Warm-Funktion smart über Sprache, App oder Fernbedienung.
Überblick zur insektenfreundlichen Beleuchtung
- Je mehr Rotanteile im Licht enthalten sind, desto weniger anziehend wirkt das künstliche Licht auf Insekten. Wähle deshalb Leuchten mit warmweißen Licht zwischen 2200 und 3300 Kelvin!
- Vermeide Lichtschneisen und lasse Areale unbeleuchtet. Schaffe indirektes Licht und beleuchte weder Brut- noch Nistplätze. Achte darauf, Baumkronen nicht direkt anzustrahlen!
- Vermeide Oberflächen, die das Licht reflektieren.
- Schalte das Licht aus, wenn du es nicht mehr nutzt!
- Nutze Bewegungsmelder und dimme das Licht bei Bedarf herunter.
- Informationen zu Auswirkungen von Lichtimmissionen auf nachtaktive Tiere vom Verband der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI e. V.
- Drei Studien der WSL (Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft) und EKZ (Elektrizitätswerke des Kantons Zürich)
2017: Insekten mögens schummrig
2019: Warmes Licht zieht weniger Insekten an
„Die Auswertung zeigte, dass amberfarbenes Licht signifikant weniger Insekten anzieht als solches mit 3000 bis 4000 Kelvin.“
2021: Einfluss von Lichtfarbe und Leuchtenform an dunklen Standorten
Untersuchungszeitraum: Mitte Juni 2021 bis Ende August 2024, jeweils im Sommer
- Sternenpark UNESCO Biosphärenreservat Rhön + Fachgruppe Dark Sky der Vereinigung der Sternenfreunde: Empfehlungen zur Reduzierung von Lichtimmissionen
Privatbeleuchtung: „Es darf nur warmweißes Licht mit Farbtemperaturen von unter 3000 K, besser 2200 - 2700 K eingesetzt werden.“
- Anlockwirkung moderner Leuchtmittel auf nachtaktive Insekten Ergebnisse einer Feldstudie in Tirol
Mag. Dr. Peter Huemer, Mag. Hannes Kühtreiber, Mag. Dr. Gerhard Tarmann ; Innsbruck, Dezember 2010
- Studie zur Anziehung nachtaktiver Insekten an die Straßenbeleuchtung unter Einbeziehung von LEDs
Gerhard Eisenbeis und Klaus Eick: Natur und Landschaft 86, 2011, S. 298